Derzeit beschäftige ich mich viel mit der Arbeit von Grotowski. Ein Theatermann, der ALLES von seinen Mitarbeitern, Schauspieler, Assistenten forderte. Die völlige Hingabe und Ergebenheit an die Kunst. Das hat ihm einen Gurustatus eingebracht. Ansich ist ein Guru ja nichts schlimmes. Guru heißt so viel wie Lehrer, Meister. In unserer westlichen Vorstellung ist es jedoch negativ besetzt und erzeugt Bilder von Sektenführern, Menschen die andere für ihre eigene Zwecke missbrauchen.
Grotowski meinte: "Ich lebe durch meine Schauspieler!" Er selbst war wohl auf der Bühne keine so große Leuchte, das war ihm auch bewusst. Einmal zierte er sich mit einer Frau auf einer Feier zu tanzen, aus Angst wegen seiner körperlichen Unbeholfenheit. Auf Fotos sieht man ihn oft mit Zigarette. In Interviews zündet er sich gern mal eine solche an, ebenso wie sein Vorzeigeschauspieler Cieslak. Der starb dann auch, und das ist sicher kein Zufall, mit knapp über 50 Jahren an Lungenkrebs. Und Grotowski kämpfte ebenfalls die letzten Jahre seine Lebens mit einer Krankheit. Von den Teilnehmern seine Workcenters sind viele jung gestorben.
Worauf will ich eigentlich hinaus?
Vielleicht ist mir klar geworden das Theaterarbeit, ebenso Hingabe und Leidenschaft an die Kunst, nicht die Gesundheit ruinieren darf. Es macht keinen Sinn sich zu schinden, auf die einfachen Regeln gesunden Lebens zu verzichten und dann früh zu verenden.
Meiner Ansicht nach stimmt etwas nicht, wenn Theater schädliche Wirkung hat. Und letztlich hat sich ja auch herausgestellt, dass Grotowski seinen ganz persönlichen Kampf mit seiner Psyche ausgefochten hat.
Mich inspiriert und warnt Grotowskis Werk. Vieles erinnert mich an die Bücher von Castaneda. Da sind neben so vielen erhellenden Momenten auch einige seltsame Stellen (zum Beispiel die wo Castaneda einem Salamander die Augen zunäht).
Was können wir mit diesen alten Meistern tun?
Mir fällt dazu lediglich ein:
Das was inspiriert und fasziniert rauspicken und zu einem Eigenen formen.
Ergänzung:
Grotowski hat Großartiges geleistet! Die Auslotung verschiedener Stimmresonanzräume, das Experimentieren mit Körperübungen, die den Schauspieler hin zum Nullpunkt führen, das Schüren von Energie und deren Transparenz. Grotowski hat die richtigen Fragen gestellt, wusste ziemlich schnell wo sein Platz ist, eben nicht auf, sondern vor der Bühne. Und er hat sich nicht vom Mainstream mitreißen lassen, sondern sich im Laufe seines Lebenswerkes zunehmend auf die Herausschälung des Kern des Menschen, mittels Theaterarbeit fokussiert. Sicher ist er dabei auch den ein oder anderen Irrweg gegangen, doch er hat sich hingegeben, hat für sein Interesse und Lebenssziel Alles gegeben.
Das bedeutende Leute, die sich leicht dem mystisch-esoterischen Bereich zuordnen, allesamt an schweren Krankheiten sterben (Grotowski, Castaneda, Gurdijew u.a.) hat seinen Grund sicher nicht darin, dass sie an sich gescheitert sind.
Grotowski meinte: "Ich lebe durch meine Schauspieler!" Er selbst war wohl auf der Bühne keine so große Leuchte, das war ihm auch bewusst. Einmal zierte er sich mit einer Frau auf einer Feier zu tanzen, aus Angst wegen seiner körperlichen Unbeholfenheit. Auf Fotos sieht man ihn oft mit Zigarette. In Interviews zündet er sich gern mal eine solche an, ebenso wie sein Vorzeigeschauspieler Cieslak. Der starb dann auch, und das ist sicher kein Zufall, mit knapp über 50 Jahren an Lungenkrebs. Und Grotowski kämpfte ebenfalls die letzten Jahre seine Lebens mit einer Krankheit. Von den Teilnehmern seine Workcenters sind viele jung gestorben.
Worauf will ich eigentlich hinaus?
Vielleicht ist mir klar geworden das Theaterarbeit, ebenso Hingabe und Leidenschaft an die Kunst, nicht die Gesundheit ruinieren darf. Es macht keinen Sinn sich zu schinden, auf die einfachen Regeln gesunden Lebens zu verzichten und dann früh zu verenden.
Meiner Ansicht nach stimmt etwas nicht, wenn Theater schädliche Wirkung hat. Und letztlich hat sich ja auch herausgestellt, dass Grotowski seinen ganz persönlichen Kampf mit seiner Psyche ausgefochten hat.
Mich inspiriert und warnt Grotowskis Werk. Vieles erinnert mich an die Bücher von Castaneda. Da sind neben so vielen erhellenden Momenten auch einige seltsame Stellen (zum Beispiel die wo Castaneda einem Salamander die Augen zunäht).
Was können wir mit diesen alten Meistern tun?
Mir fällt dazu lediglich ein:
Das was inspiriert und fasziniert rauspicken und zu einem Eigenen formen.
Ergänzung:
Grotowski hat Großartiges geleistet! Die Auslotung verschiedener Stimmresonanzräume, das Experimentieren mit Körperübungen, die den Schauspieler hin zum Nullpunkt führen, das Schüren von Energie und deren Transparenz. Grotowski hat die richtigen Fragen gestellt, wusste ziemlich schnell wo sein Platz ist, eben nicht auf, sondern vor der Bühne. Und er hat sich nicht vom Mainstream mitreißen lassen, sondern sich im Laufe seines Lebenswerkes zunehmend auf die Herausschälung des Kern des Menschen, mittels Theaterarbeit fokussiert. Sicher ist er dabei auch den ein oder anderen Irrweg gegangen, doch er hat sich hingegeben, hat für sein Interesse und Lebenssziel Alles gegeben.
Das bedeutende Leute, die sich leicht dem mystisch-esoterischen Bereich zuordnen, allesamt an schweren Krankheiten sterben (Grotowski, Castaneda, Gurdijew u.a.) hat seinen Grund sicher nicht darin, dass sie an sich gescheitert sind.
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