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Kritik für unser Osterspiel

Gestern, am 25.März haben wir das geplante Osterspiel am morgen abgeblasen und nach zwei Stunden die Absage wieder rückgängig gemacht, nicht zuletzt Dank Armin Zarbock.
Was das die richtige Entscheidung?
Was war passiert?
Wir haben das Osterspiel angekündigt als wäre es eine Fortsetzung des Krippenspiels, sozusagen einer, jedenfalls an einigen Stellen ausgefeilten Inszenierung. Doch wir haben einfach keine Osterspiel-Inszenierung geschafft (die Gründe kennen wir!) und wollten das Publikum nicht mit einer ImproErsatzShow enttäuschen.
Im Theater ist die Inszenierung eine Art Gemälde, wohingegen die Improvisation eher eine Skizze ist. Die kann natürlich mitunter wesentlich unterhaltsamer als das Gemälde sein, trotzdem bleibt es halt "nur" eine Skizze.
Armin und Claudius jedoch haben uns ermutigt zum "Zeichnen" und sich zudem als Helfer zu Verfügung gestellt. Da zwei von uns (Philipp und ich) auch Lust auf die Ostergeschichte hatten sind wir angetreten.
Mir ist dabei die Frage gekommen: Welche Enttäuschung wiegt mehr? Die unter den Erwartungen gebliebene Vorstellung oder der Ausfall der Vorstellung?

Nach dem gestrigen Abend kann ich für mich feststellen: Der Ausfall hätte mehr enttäuscht! Zumindest uns selbst. Trotz der unausgegorenen Szenen, verwackelter nervend-selbstkasteiender, leise um Absolustion schreiender Ansagen, die stringenzlose Dramaturgie des Abends, die flache Gaggingquote, die inhaltliche Leere und dazu die ambitionierte Themenbehandlung; und trotz das zwei der Zuschauer (ein junges Paar) schon nach rund 20 Minuten den Raum verlassen hatten - gab es so viele Momente grotesker Verquerungen, Lachtränen und fröhlich gestimmte Menschen - das wir mit ruhigem Gewissen sagen können: Das war es wert zu riskieren!
Es war kein Abend für die Kunst, aber einer den man mit verschmitzten Schmunzeln erinnern wird.

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